Neujahrsempfang feiert Fusion im Doppelpack mit den besten Lehrlingen
Wir freuen uns sehr, über das große Interesse!
Es ist Freitag, der 24.01.2025, 10:55 Uhr - es stockt am Haupteingang der Maler und Lackierer Innung. Obermeister Andreas Romanow begrüßt gemeinsam mit Geschäftsführer Dr. Jürgen Weber die ankommenden Gäste. Sofort denkt man: „Wow, da ist was los, so viele Menschen!“ Herzlich Willkommen in der Maler und Lackierer Innung” klingt es neben all den lauten Stimmen, neben fröhlichem Gelächter und sich begrüßenden Menschen.
Es ist die erste Großveranstaltung mit über 150 Teilnehmern im Jahr 2025: unser Neujahrsempfang als frisch fusionierte Innung und gleichzeitig die Vernissage unserer Leistungskurs-Teilnehmer.
Obermeister Andreas Romanow weist gleich zu Beginn seiner Rede auf eine Besonderheit hin:
Unser Obermeister Andreas Romanow und unser stv. Obermeister Florian Müller im Gespräch mit Clemens Baumgärtner.
“Wir alle sind hier Teil einer historischen und hoffentlich auch zukunftsweisenden Veranstaltung: es ist der erste offizielle Termin der zum 1. Januar 2025 neu fusionierten Maler und Lackiererinnungen München Stadt und Land, sowie der Landkreise Fürstenfeldbruck, Mühldorf & Altötting zur Maler und Lackiererinnung Region München.”
Neben den Azubis aus dem Begabtenkurs , ihren Familien, Ausbildern und Freunden begrüßt Andreas Romanow die Mitglieder, Ehrenmeister, befreundete Obermeister, Berufsschulvertreter, Innungsmitarbeiter und … zahlreiche namhafte Personen aus Politik und Handwerksorganisationen, sowie deren Umfeld. Die Liste ist gefühlt unendlich lange.
Der Wirtschaftsreferent gratuliert zur erfolgreichen Fusion und zu den Leistungen der besten Azubis.
Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, lässt es sich nicht nehmen, der Innung zur gelungenen Fusion zu gratulieren und seiner Begeisterung über die schönen Exponate der jungen Handwerkskünstler Ausdruck zu verleihen. In seinem Grußwort macht er deutlich, dass das Handwerk in der Politik mehr Gehör verdient, aber auch, dass dieses sich immer wieder - durchaus penetrant - Gehör verschaffen muss.
Eine sehr emotionale Rede hält Kursleiter Hans Fichtl, dessen Baby „der Leistungskurs“ heute besonders zelebriert wird. Er bedankt sich bei den Betrieben für deren entgegengebrachtes Vertrauen, dafür, dass sie ihre talentierten Azubis für 7 Wochen entbehrt und ihnen die Möglichkeit der Teilnahme eingeräumt haben. Hans Fichtl reflektiert den Kursverlauf und blickt auf eine unvergessliche Zeit zurück: Arbeiten mit Kalk-Zement-Putz, Acryl-Lack, 2-Komponenten Lack, Schlagmetall, Blattgold mit Bronze und Erdpigmenten mit Zahnkelle und Spitzpinsel, Naturschwamm und Plastikfolie, und, und, und. Eins ist klar: die entstandenen Exponate können sich mehr als sehen lassen. Voller Spaß wurde gearbeitet, die Gruppe agierte als Team und das Ergebnis? Wissenserweiterung! Erfahrung! Über den Tellerrand schauen! Ja, das Erlernen von altehrwürdigen und topmodernden Maler-Techniken, was man so in der normalen Ausbildung nicht erlernt!
Der Leistungskurs, jedes Jahr ein großes Highlight!
Von links: Brigitte Traub (Berufsschullehrerin), Hans Fichtl (Leistungskurs-Leiter), ein Teil unserer diesjährigen Teilnehmer, Andreas Romanow (Obermeister).
Franz-Xaver Peteranderl, Präsident der HWK für München und Oberbayern, ergreift danach das Wort. Das Handwerk hat es nicht einfach, neben Bürokratie, steigenden Rohstoff- und Energiepreisen und Fachkräftemangel ist die Branche sehr gebeutelt. Auch er hebt die Bedeutung von starken Interessenverbänden in diesem Zusammenhang hervor und lobt die Innungen für die Fusion aus Münchnern und Mühldorf-Altöttingern in der Rekordzeit von nicht einmal 2 Monaten. An der Seite von Franz-Xaver Peteranderl sind auch Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Hüpers mit dem Mitglied der Geschäftsführung Andreas Wagnitz und dem Leiter der Nachwuchsförderung Alexander Dietz präsent.
Ein gelungenes Gruppenprojekt: die Gestaltung einer gewöhnlichen Sitzgruppe zu einem individuellen Schmuckstück.
An der Seite von Franz-Xaver Peteranderl sind auch Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Hüpers mit dem Mitglied der Geschäftsführung Andreas Wagnitz und dem Leiter der Nachwuchsförderung Alexander Dietz präsent.
In seiner Hauptrede richtet sich Obermeister Andreas Romanow zunächst an die Teilnehmer der Exzellenz-Maßnahme “Leistungskurs”. Es sei noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber hier (im Leistungskurs) würden sie geboren. Recht hat er, der Leistungskurs ist unsere Kaderschmiede. Er hat schon viele Teilnehmer und auch Sieger internationaler Berufswettbewerbe hervorgebracht - bis hin zu Europa- und sogar Weltmeistern. Zuletzt ging Janick Mensinger aus Frankfurt 2024 für Deutschland bei den Worldskills in Lyon ins Rennen.
Dann knöpft sich Romanow die Politik vor. Leidenschaftlich, aber auch mit großem Unmut spricht er über jahrzehntelange Fehlentwicklungen, wie den allmählichen Niedergang der Infrastruktur, die Verschwendung von Steuergeldern, beispielsweise durch Minister Habeck über unwiederbringlich versenkte Subventionen an mittlerweile insolvente Konzerne .
Dem Handwerk werde zu wenig Gehör geschenkt. Die Ungleichbehandlung von beruflicher und akademischer Bildung sei immer noch stark spürbar. Die Schizophrenie der Akademisierung beschreibt er besonders anschaulich mit diesem Beispiel: “2023 waren im Fach Architektur insgesamt 46.000 Studenten eingeschrieben, was einen Zuwachs von gut 1% zum Vorjahr bedeutet. Beendet haben das Studium etwa 8.500. Im gleichen Jahr gab es rund 7.600 Auszubildende insgesamt im Maurerhandwerk. Und die Zahl ist seit Jahren rückläufig: 20 Jahre zuvor gab es noch etwa 12.000 Auszubildende. Den Gesellenbrief haben 2023 übrigens rund 2000 Maurer-Azubis erhalten. “2000 neue Maurer vs. 8500 neue Architekten" heißt: Auf jeder Baustelle können sich 4 Architekten um 1 Maurer kümmern. "Da wird das Bauen auch nicht günstiger!”
Von großem Applaus begleitet nennt er im weiteren viele Beispiele, wo Arbeitgebern zusätzliche Pflichten aufgebürdet werden: von Lohnbescheinigungen für die Arbeitsagentur bis hin zur elektronischen Krankmeldung, die zur Holschuld gemacht wird. In Bezug auf die Vorfälligkeit der Sozialversicherung sei er mit seinem Betrieb statt 2005 mit 36 2024 mit 840 Verwaltungsvorgängen beschäftigt. Damit spricht er vielen Zuhörern aus der Seele.
Versöhnlich schließt Romanow mit Hinweis auf die vielen Dinge, die sich weltweit über die Jahrzehnte deutlich verbessert hätten und nicht zuletzt zählten die Menschen hier in Oberbayern zu denen, die in Deutschland besonders glücklich seien.
Dies ist eine goldene Brücke zur Essenseinladung und zum Betrachten der Kunstwerke!
Nach dem Flying Buffet und guten Gesprächen werden die Exponate unserer Leistungskursteilnehmer bestaunt und Fotos geschossen, um den Moment festzuhalten. Es ist immer wieder toll zu sehen, auf welch handwerklich hohem Niveau junge Azubis arbeiten. Wir haben so viele Talente in unserem Gewerk – die sollten wir weiter fordern und fördern!
So bedanken wir uns bei allen Teilnehmern, auch und besonders bei den Mitgliedern und Vorständen aus Mühldorf/Altötting, die zum ersten Mal mit dabei waren.
Starten wir also in jeder Hinsicht gestärkt voller Tatendrang und Zuversicht in das neue Jahr!
Hier noch einige Impressionen von unserer gelungenen Veranstaltung: